3/2018
1909 wurde von einer Franziskanergenossenschaft der Auftrag übernommen, hier eine Knaben-Erziehungsanstalt zu errichten. In nur zwei Jahren entstand das St. Josefsheim Waldniel. Die Kirche, der Verwaltungstrakt, die Schule und zwei weiteren Blöcke wurde 1913 fertig gestellt. 1912 wurde die Kapelle des St. Josefsheims eingeweiht. Die Franziskanerbrüder kümmerten sich um bis zu 600 männliche Hilfsbedürftige, geistig Behinderte, Lernschwache und Körperbehinderte. 1937 ging die Charitas Gmbh des Orden in Konkurs, die Brüder verließen das Haus und der Orden wurde aufgelöst. In der NS Zeit erlangte „Die Heil- und Pflegeanstalt Waldniel“ einen zweifelhaften Ruf. Durch eine 1939 eingeführte Meldepflicht wurden alle Neugeborenen erfasst, die behindert waren. Viele wurden in der Kinderfachabteilung Waldniel ermordet. Zu späterer Zeit befand sich dann ein Altersheim für Kranke mit der Diagnose Demenz, Verwirrtheit und Schizophrenie in den Gebäuden. Nach 1945 erfolge die Nutzung als Volksschule, Erziehungsheim für Jungen und als Caritas-Heim für schulentlassene Mädchen. Anfang der 50iger Jahre nutzten die Briten das Objekt als Hopital, ab 1963 als britische Schule. Seit dem Abzug der Briten 1991 stehen die Gebäude leer.