7/2020
Von der Eröffnung 1908 bis in die Dreißigerjahre wurden in dieser Nervenklinik Patienten mit geistiger Behinderung behandelt. Die Anstalt verfügte für ihre Zeit über eine ausgesprochen moderne Einrichtung wie z.b. eine eigene Stromerzeugung. Das Baumaterial für die Gebäude lieferte eine eigens für diesen Zweck errichteten Fabrik. Nach Abschluss der Arbeiten musste diese jedoch Insolvenz anmelden. In der Hauptanstalt konnten bis 1050 Personen behandelt werden. Im ersten Weltkrieg wurde die Klinik als Lazarett für verwundete Soldaten genutzt. 1923 wurde sie kurzzeitig geschlossen. 1924 wurde sie wiedereröffnet und behandelte bis 1931 rund 1500 Menschen. Im Nationalsozialismus wurde sie im Rahmen der Aktion T4 als Zwischenanstalt für die beiden NS-Tötungsanstalten Brandenburg (Havel) und Bernburg genutzt. Im Zweiten Weltkrieg führte ein Luftangriff zu zahlreichen Toten und Verletzten. Gebäude wurden beschädigt. Am 27. April 1945 besetzte die Rote Armee die Klinik und richtete ein Hospital ein. Ab 1949/50 diente ein Teil der Anlage als Nervenklinik. 1965 eröffnete eine neurologische Abteilung, 1978 eine Röntgenabteilung.