Anstalt "Irrsinn"

12/2015

Am 3. Juni 1904 erhielt der Ort auf Grund seiner natürlichen Lage, der Bahnhöfe sowie der guten Anbindung durch die Kreischaussee und der günstigen Bodenpreise den Zuschlag eine Landesirrenanstalt zu errichten. 1904 begannen die Bauarbeiter zur Errichtung zahlreicher Gebäude im Pavillonstil mit einer eigenen Infrastruktur. 1908 wurde die Anstalt eröffnet. In der Hauptanstalt mit einem Lazarett konnten bis zu 1050 Personen behandelt werden. Hinzu kam eine Pensionärsanstalt, die weiteren 150 Menschen Platz bot. Im Ersten Weltkrieg wurde die Klink als Lazarett für verwundete Soldaten genutzt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden im Zuge der Euthanasiemorde 1884 Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen in die Klinik transportiert, die dann in Tötungsanstalten ermordet wurden. 1945 besetzte die Rote Armee die Klinik wie auch die übrige Stadt. Auf dem größten Teil des Areals richtete die Rote Armee ein Hospital ein. Der kleinere Teil des Geländes diente ab 1949/1950 zum Aufbau einer Nervenklinik. Ab 1976 konzentrierte sich die Leitung des Hauses auf die Behandlung von Alkoholikern. Ein großer Teil des Areals steht zum Verkauf und verfällt zusehends.