Ferienlager des RAW

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Betriebsferienlager waren in der DDR, per Gesetz für die Kinder der Mitarbeiter zu betreiben und waren ein Novum in der Geschichte der Ferienlager für Kinder in Deutschland. 1989 existierten ca. 5000 Betriebsferienlager in der DDR. Die Ferienlager wurden hauptsächlich in den Sommerferien genutzt, selten in den Winterferien. Die Urlaubsdauer betrug zwischen 14 Tage und 21 Tagen. Durchschnittlich mussten die Eltern 12 bis 20 DDR-Mark von den Gesamtkosten (Verpflegung, Unterkunft, Anreise und Betreuung) übernehmen. Das Betriebsferienlager war keine Luxusherberge, sondern ein Zeltlager, eine Bungalowsiedlung, ein gemieteter Gasthof oder eine andere feste Unterkunft. Die Finanzierung dieser Erholungseinrichtungen war die Aufgabe des Betriebes und führte zu einer erheblichen Unterdeckung, da die Einrichtungen nur kurzzeitig im Jahr genutzt werden konnten. Zuschüsse für die Einrichtungen wurden vom FDGB geleistet. Dieses ehemalige Ferienlager eines Reichsbahnausbesserungswerk stand seit vielen Jahren leer. Vor kurzem wurde das Objekt verkauft. Der Nachnutzer will nun dem Objekt ein neues Leben schenken.